St. Bonifatius-Kirche |
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![]() St. Bonifatius-Kirche
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An der Kirchstraße stand im Mittelalter die Martinikirche, die im 16. Jahrhundert bis auf den Turm zerfallen war. Man errichtete stattdessen eine Fachwerkkirche, die bis 1598 diente den Katholiken als Kirche diente und 1605 den Reformierten übergeben wurde. Was folgte war ein ständiger Wechsel: In der Zeit der spanischen Besetzung Lingens wurde sie wieder den Katholiken überlassen. In diese Zeit fällt auch die Errichtung des heute noch erhaltenen Chors aus Sandstein. Als die Oranier wenige Jahre später wieder die Hoheit über die Stadt erlangten, ging der noch unfertige Kirchenbau erneut in den Besitz der reformierten Kirchengemeinde über. Während der zweijährigen Herrschaft der Münsteraner Bischöfe bekam sie die katholische Kirchengemeinde noch mal zurück, musste sie dann 1674 endgültig abtreten. Die preußische Regierung war der Religion gegenüber toleranter. 1717 erlaubte Friedrich Wilhelm I. den Katholiken wieder, Gottesdienste abzuhalten und dafür ein eigenes Gebäude zu errichten. Dieses durfte aber nicht den Charakter einer Kirche und auch keinen Turm und eine Glocke haben. Man baute deshalb einen Stall zu einer Kirche um.
1814 fiel Lingen im Wiener Kongress an das Haus Hannover, das den Katholiken mehr Freiheiten zugestanden. 1820 wurde ein erster Entwurf für einen Kirchenneubau durch den Lingener Lehrer Steinmann angefertigt. 1833 begann man mit dem Bau des Langhauses mit Dachreiter und kleinem Chor an der Burgstraße, die Einweihung fand 1836 statt. Die Kirche hatte zunächst nur einen kleinen Turm, der erst 1904 durch den massiven Turmbau ersetzt wurde. Der Turm ist dreigeschossig und mit seinem spitzen Helm insgesamt 64 Meter hoch. Die Kirchengemeinde wuchs weiter an, so dass man 1907 den alten Chor vergrößerte und zwei Sakristeiräume anbaute. Damit erhielt die St. Bonifatius-Kirche ihr heute bekanntes repräsentatives Aussehen.
Die Kirche befindet sich mitten in der Innenstadt. Der Haupteingang ist zur Burgstraße gerichtet.